Um auf die Situation der Brunnenbesitzer hinzuweisen werden

Briefe an alle Landtagsabgeordneten,
Bürgermeister der betroffenen Gemeinden
und Brunnenbesitzer

versendet

Wir zeigen diese Briefe dann hier zur allgemeinen Ansicht
Derzeit wird an ihrem Inhalt noch gefeilt

Brief an Hofrat Wiedner und aller Bürgermeister des Bezirkes, sowie an die neu beigetretenen Mitglieder

Altenmarkt 4. Feber. 2010

An das Amt der Stmk. Landesregierung
Fachabteilung 19A
z. Hd. Herrn Hofrat DI Johann Wiedner
Stempfergasse 7
8010 Graz

Betrifft: Arteserbrunnen im Bezirk Fürstenfeld

Sehr geehrter Herr Hofrat!

Im Bezirk Fürstenfeld wird intensiv der Aufbau einer Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Arteser betrieben, da seitens des Fachabteilung 19 A des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung ( siehe dazu auch Arteser Aktionsprogramm-Fachabteilg. 19 A Wasserwirtschaftl. Planung und Siedlungswasserwirtschaft ) geplant ist, die Besitzer von Artesern schrittweise Gemeinde für Gemeinde vor die Alternative zu stellen, ihre Brunnen auf "neuen Stand der Technik" zu bringen oder diese zu verschließen und sich ans Ortswassernetz anschließen zu lassen.
Die Interessengemeinschaft, hinter welcher auch die Bürgermeister stehen, hat sich zum Ziel gesetzt, dass die bestehenden Wasserrechte der Arteserbrunnen uneingeschränkt aufrecht erhalten bleiben.
Neben den enormen Kosten, welche der Plan der Fachabteilung 19A für jeden Brunnenbesitzer bringen würde, lassen sich noch die folgenden Argumente dagegen anführen:
- Wir können uns nicht vorstellen, dass unsere Arteser die Qualität eines Grundwasserkörpers in einem relevanten Ausmaß gefährden (diesbezüglich sind auch keine Daten im "Arteser Aktionsprogramm-Fachabteilg. 19 A" vorhanden). Als Vergleich ist anzuführen, dass zum Beispiel die Schotterteiche (=Grundwasser) bei Großwilfersdorf, direkt an der extrem stark befahrenen Bundesstraße gelegen, das Grundwasser weit mehr gefährden (Feinstaub, Reifenabrieb, Abgase, Unfälle- Ölaustritt etc..) und es daher unserer Meinung nach wichtiger wäre, Schwerpunkte und Maßnahmen in diesen Bereichen zu setzen.
- Das Argument der Wasserverschwendung trifft nicht nur auf die Arteser zu, sondern ganz allgemein auf die gesamte Wasserversorgung. Sollte wirklich künftig die ausreichende Trinkwasserversorgung in Gefahr sein, wäre die rechtzeitige Vorschreibung von getrennten Installationen für Trink-und Nutzwasser bei Neubauten in Ballungsgebieten langfristig sicher wesentlich effizienter.
- Auch im Falle von Katastrophen (Stromausfall, Verschmutzungen bei Hochwasser, Sabotage, Atomunfällen, etc.) sind Arteser wahrscheinlich sicherer als zentrale Versorgungseinrichtungen, welche weit anfälliger und von funktionierender Infrastruktur abhängig sind. Kleine dezentrale Versorgungseinheiten sind bei weitem katastrophenresistenter als große Versorgungsnetze .
- Weiters möchten wir darauf hinweisen, dass in der Gewerbeordnung 1994, betreffend die Anpassungen von Altanlagen, diese prinzipiell nur dann an den neuen Stand der Technik angepasst werden müssen, wenn diese umgebaut werden und dies wirtschaftlich vertretbar ist. Ansonsten können Industriebetriebe die alten Anlagen weiterverwenden. Wir sehen daher nicht ein, dass im Privatsektor seit Jahrzehnten bestehende Wasserrechte für bewilligte Arteser aufgrund einer diffusen Angst um die Tiefenwasserkörper plötzlich außer Kraft gesetzt werden sollen. Für uns würde das Verschließen und Neubohren oder der Anschluss ans Ortswassernetz mit enormen Kosten verbunden sein.
- Als weiteres Argument sei angeführt, dass der hohe Düngermitteleinsatz in den 50er ,60er und 70er Jahren dem Tiefengrundwasser anscheinend bisher nicht geschadet hat, aber die bereits wesentlich länger in Betrieb befindlichen Arteser plötzlich eine Gefahr für das Tiefengrundwasser darstellen sollen.

Zusammenfassend haben wir den Eindruck, dass mit nicht stichhaltigen Argumenten unverhältnismäßig in unsere Grundrechte eingegriffen wird. Wir müssen auf jeden Fall einmal mit hohen Kosten rechnen und verlieren dazu wieder ein Stück unserer Unabhängigkeit bei einem Wasseranschluss an einen anonymen Konzern
- bei dem derzeitigen Wirtschaftssystem spüren auch wir, dass wir immer mehr in den Griff diverser internationaler Großkonzerne geraten. Unserer Meinung nach gäbe es andere Betätigungsfelder (siehe oben, besseres Kosten-Nutzenverhältnis), die weit mehr zu einer Beibehaltung / Steigerung der Wasserqualität und zu einer Erhöhung der Versorgungssicherheit betragen könnten.

Mit freundlichen Grüßen
Die Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Arteser

Verteiler:
Bgm.Ing.Johannes Grünwald 8280 Altenmarkt
Bgm.Gregor Löffler 8291 Burgau
Bgm.Franz Handler 8291 Bad Blumau
Bgm.Werner Gutzwar 8280 Fürstenfeld
Bgm.Josef Rath 8265 Großsteinbach
Bgm.Herbert Roßmann 8264 Hainersdorf
Bgm.Hannes Fürndratt 8262 Ilz
Bgm.Herbert Spirk 8282 Loipersdorf
Bgm.August Friedheim 8262 Nestelbach
Bgm.Komm.-Rat Emma Schrott 8362 Söchau
Bgm.Franz Lang Übersbach
Bezirkshauptfrau Dr. Beatrix Pfeifer
Landeshauptmannst.Hermann Schützenhöfer 8010 Graz-Burg
LG.Franz Majcen 8280 Fürstenfeld


www.arteserbrunnen.at


Brief an die Bürgermeister im Bezirk Fürstenfeld: ---- 26. Juli 2010

Betrifft: Zukunft der Arteserbrunnen im Bezirk Fürstenfeld.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister

Einleitend möchten wir Ihnen kurz über den Anlass berichten, welcher zu Gründung der
Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Arteserbrunnen geführt hat.
Am 30.10.2009 erging von der Bezirkshauptmannschaft Fürstenfeld an die Besitzer von
Arteserbrunnen in der Gemeinde Altenmarkt ein Schreiben, in welchem mit Bezug auf ein
Schreiben der Fachabteilung 19A des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung vom
30.07.2009 mitgeteilt wurde, dass die Arteser auf neuen Stand der Technik gebracht werden müssen.
Diese Maßnahme wurde mit teilweise nicht ganz stichhaltigen Argumenten begründet. Laut
Schreiben der BH gibt es folgende Alternativen für die Besitzer:
Da eine nachträgliche Verrohrung aus technischer Sicht nicht möglich sei, ist der Brunnen von
einer Fachfirma durch Ziehen einer allenfalls vorhandenen (teilweisen) Verrohrung und ein
Verpressen des Bohrloches mit Zement-Betonitsuspension ordnungsgemäß verschließen zu
lassen. Bei Interesse an einer weiteren Nutzung des artesischen Wassers ist ein Projekt über
Errichtung und Betrieb einer neuen, dem Stand der Technik entsprechenden Brunnenanlage
der BH Fürstenfeld zur Bewilligung vorzulegen.
Bis 30.12.2009 sollten die Besitzer von Artesern der BH Fürstenfeld ihre Entscheidung bekanntgeben.
Mit Sicherheit ist anzunehmen, dass die Besitzer von Artesern in den anderen Gemeinden des
Bezirkes (in alphabetischer Reihenfolge) gleichlautende Schreiben erhalten werden.
Aufgrund dieser Vorgeschichte kam es zur Gründung der Interessengemeinschaft zur
Erhaltung der Arteser-Brunnen. Wir haben gültige Bescheide und wir wollen unsere Arteser
unbedingt erhalten. Einige unserer Argumente:

1) Beste Wasserqualität - kein aufbereitetes Wasser aus Ortswasserleitung

2) Unabhängigkeit in Notfällen - bei Stromausfall, etc.

3) Geringe Kosten - Wasser wird immer mehr zu einem strategisch wichtigen Gut,
Unabhängigkeit geht bei Aufkauf von Wasserversorgungsunternehmen durch anonyme Konzerne verloren.

4) Überwasser hat eine wichtige Funktion im Ökosystem von Gräben und Bäche, ist also keine Verschwendung,

5) Die geplanten Maßnahmen der BH betreffen natürlich auch ungenutzte Brunnen
und bedeuten für alle Besitzer und Gemeinden eine große Kostenbelastung.

Inzwischen kam es bereits in Graz zu einer Aussprache mit der Bezirkshauptfrau
Hofrat Dr. Beatrix Pfeifer , den Herren Hofrat DI. Johann Wiedner und Dr. Ferstl von der
Fachabteilung 19A der Steierm. Landesregierung und Herrn Hans Dieter Spörk von der
Interessengemeinschaft.

Weiters wurde mit Herrn Mag. Dr. Elmar Strobl ein Sachverständiger für technische Geologie
und Hydrogeologie gewonnen, welcher eine Unterlage für die Interessengemeinschaft zu
weiteren Verhandlungen mit der Landesregierung bis Oktober 2010 ausarbeiten wird.
Ziel der Arbeit ist die Erstellung eines Konzeptes zur nachhaltigen Nutzung von Arteserbrunnen
im Bereich der Gemeinde Altenmarkt (natürlich auch verwendbar für andere Gemeinden) unter
weitgehender Berücksichtigung der Interessen der Besitzer von artesischen Brunnen, der
aktuellen rechtlichen Situation und von wasserwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Bezüglich der
Kosten gibt es bereits eine mündliche Zusage von Herrn Hofrat DI. Wiedner.
Es ergeht nun unter anderem an die Bürgermeister des Bezirkes Fürstenfeld das dringende
Ersuchen, die Arbeit der Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Arteser-Brunnen tatkräftig zu unterstützen.
Auch in Ihrer Gemeinde gibt es sicherlich aktiv genützte Arteser, vieleicht sogar
Brunnen, von welchen Nachbarn mit Arteserwasser mitversorgt werden, und ungenutzte Anlagen.
Je aktiver auch die Gemeindevertreter ihre Besitzer von rechtgültigen Wasserbescheiden
unterstützen, dass diese Bescheide nicht aufgehoben werden, umso erfolgreicher kann die Interessengemeinschaft agieren.
Schließlich müssen wir bei Realisierung der Vorstellung der Landesregierung alle mit einer
sehr hohe Kostenbelastung rechnen.
Kostenlose Anschlüsse an Ortswasserleitungen und Verschluss der Arteser sind für uns auch
keine akzeptable Lösungen.
In letzter Zeit sind im Bezirk Bad Radkersburg in einigen Gemeinden von der
Bezirkshauptmannschaft bzw. vom Land Steiermark an Besitzer von Arteserbrunnen ähnlich
lautende Briefe zugestellt worden wie die eingangs zitierten Schreiben an Besitzer von Artesern in Altenmarkt.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, nehmen Sie diese Angelegenheit bitte ernst, denn nach den
Wahlen wird die momentane „Ruhepause“ seitens des Landes wahrscheinlich vorbei sein. Alle
Gemeinden werden sich künftig mit dieser Problematik beschäftigen müssen.

Mit freundlichen Grüssen

Der Vorstand:
DI Günther Hatzl, Hermann Wiesenhofer Ilz, Josef Meister Bad Blumau, Josef Huber, Karl
Sammer Söchau, Hans Dieter Spörk, Karl Weber, Markus Gölles, Bernhard Maurer, Johann
Fabian, Riegler Reinhard Altenmarkt.
Unsere Kontaktadresse lautet:
Interessensgemeinschaft Arteserbrunnen
z.H. Herrn Hans Dieter Spörk Altenmarkt bei Fürstenfeld 106
Tel. 03382 53457
E-Mail info@arteserbrunnen.at
www. arteserbrunnen. at

Verteiler:
Bgm.Ing.Johannes Grünwald 8280 Altenmarkt Bgm.Gregor Löffler 8291 Burgau Bgm.Franz Handler 8291 Bad Blumau
Bgm.Werner Gutzwar 8280 Fürstenfeld Bgm.Josef Rath 8265 Großsteinbach Bgm.Herbert Roßmann 8264 Hainersdorf
Bgm.Hannes Fürndratt 8262 Ilz Bgm.Herbert Spirk 8282 Loipersdorf Bgm.August Friedheim 8262 Nestelbach
Bgm.Josef Kapper 8362 Söchau Bgm.Franz Lang Übersbach Bgm.Hans Urschler Großwilfersdorf
Bezirkshauptfrau Dr. Beatrix Pfeifer
Landeshauptmannst.Hermann Schützenhöfer 8010 Graz-Burg
LG.Franz Majcen 8280 Fürstenfeld